2 Oldies, die sich noch einmal trauen
Florenzmarathon 30.11.2014
Das Thema Marathon schien eigentlich längst abgeschlossen, nachdem wir vor 4 Jahren im Herbst zuletzt gefinisht hatten. Ein schwerer Radunfall von Horst Anfang Juli führte zum Umdenken. Falls die Titanplatte und die Schrauben im Schlüsselbein gut einheilen würden, müsste es möglich sein, im Spätherbst einen Marathon zu laufen.
Zudem stand ein halbrunder Geburtstag an. Wo sonst, als in der Renaissancestadt Florenz wollten wir unser Comeback versuchen. (Horst natürlich mit Startnummer 55.) Ein Trainingsplan wurde ausgegraben und mehr oder weniger konsequent befolgt, bevor es 800 km in den Süden ging.
An die 10 000 Läufer hatten genannt - somit ist der Florenz-Marathon der zweitgrößte in Italien. Es gab 8716 Finisher, darunter 114 Österreicher. Der erste Adventsonntag begann ein bisschen feucht, aber nach dem Startschuss kam die Sonne heraus und es war fast ein bisschen zu warm zum Laufen. Die neue Strecke ist relativ eben. Ein Problem stellten allerdings kurz nach dem Start die in die Kameras winkenden Italiener dar, die unbedingt in der Live –Übertragung des italienischen Fernsehens, gesehen werden wollten. Da ging nichts mehr und kostbare Minuten wurden verschenkt. Wir liefen durch die Stadt, hinaus in die grüne Umgebung, am Arno entlang, mehrmals über Brücken, aber das Beeindruckendste waren die Sehenswürdigkeiten, wie der Palazzo Pitti, Ponte Vecchio, bei der man vom Publikum begeistert angefeuert wurde, oder durch ein schmales Gässchen zum Dom Santa Maria del Fiore und am Baptisterium vorbei. Allerdings war das unebene, löchrige Pflaster der Altstadt schwer zu laufen. Dann war es nicht mehr weit.
Der blaue Teppich zum Ziel am Piazza Santa Croce lässt uns auf die Uhr schauen - wir brauchen uns nicht zu schämen. Die Durchschnittszeit aller Marathoni liegt um die vier Stunden. Das haben wir auch geschafft. Allerdings sind wir mit der Altersklasse 55 nicht der Durchschnitt.
Josefine Landskron
Horst Brückler