
Der zerstreute "Professor"
Bitte lachen!
Wie ihr wahrscheinlich gesehen habt, war in Sandras Bericht vom Einzelzeitfahren am Attersee keine Endzeit von mir. Was mir da passiert ist, ist nahezu unglaublich. Wenn ich doch nur die Startunterlagen ordentlich gelesen hätte! Der Grund, warum ich keine Startzeit ausgewiesen hatte, sondern nur die Durchgangszeit bzw die Endzeit, lag darin, dass ich am Start einfach vorbeigefahren bin. Ich dachte nämlich, der Start von der Rampe sei bereits der offizielle Start. In Wahrheit war das aber nur der Vorstart. Als ich dann mit ca. 42 Km/h leicht bergab am eigentlichen Startpunkt vorbeigefahren bin, hätte mir auffallen müssen, dass dort einige Rennfahrer am Straßenrand bzw unter dem Zelt standen und warteten. Das ist wirklich grenzgenial. Ich muss über mich selbst lachen.
Natürlich habe ich jetzt keine offizielle Zeit, es ist mir aber trotzdem gelungen, aufgrund meiner Garmin-Startzeit und den ausgewiesenen Endzeiten meine Zeit auszurechnen. Also in Unterach war ich um 12:39 Uhr und um 13:20:28 Uhr bin ich über die Ziellinie gefahren. Ich habe meinen Garmin auf der Startrampe um 12:00:17 Uhr aktiviert, musste dann noch ein wenig warten und mit ca. 30 Km/h Schnitt bei der Startrampe vorbeifahren. Das sind ca. 800m, nach den Schienen geht es leicht bergauf und erst nach dem Ende der Rampe kann man wirklich schnell wegfahren. Man kann also ca. zwei Minuten Fahrzeit zum eigentlichen Start rechnen. Das bedeutet, dass ich eine ungefähre Zeit von 1:18:21 habe. Das deckt sich wiederum mit dem Garmin, der knapp 35 Km/h Schnitt anzeigte.
Das Rennen war brettlhart, meine längsten Einzelzeitzeitfahren waren bislang im Rahmen der Wiesinger Vereinsmeisterschaft nur 10 Km lang. 46 Km volle Kanne durchdrücken mit einem Durschnittpuls von 159 Schlägen in der Minute ist schon mörderhart, insbesondere die Rückfahrt auf der Attersee-Westseite mit den vielen Rampen und mit Gegenwind hat mir da schon das letzte gekostet. Im Ziel habe ich dann auch gemerkt, dass mir der Kreislauf in den Keller geht, da mich ziemlich gefröstelt hat. In Summe bin ich aber auch ohne präzise Endzeit sehr zufrieden, da ich nicht locker gelassen habe und meine Garmin-Auswertung zeigt eine sehr schöne stabile Pulskurve über den ganzen Wettbewerb. Also für einen zerstreuten Professor gar nicht so schlecht.
Ihr dürft ruhig über mich lachen!
Christian Schweighofer